Der Büroalltag läuft heute bereits überwiegend im world wide web ab. Faxgeräte verschwinden, Papierbriefe werden weniger und kommuniziert wird per Videochat oder Messenger: All das ist der spürbare digitale Wandel. Doch Großkonzerne tüfteln an neuen Technologien, die das Internet, wie wir es heute kennen, auf ein ganz anderes Level heben könnte: das Metaversum. Doch was steckt hinter dem Begriff? Und wird es das neue Internet? Wir erklären Ihnen, was es damit auf sich hat und warum Facebook hier eine tragende Rolle spielt.

Das Metaversum klingt auf den ersten Blick wie Szenen aus einem Science-Fiction-Film, ist aber gar nicht mal so weit entfernt von der Realität. Der Grundgedanke hinter dem Metaversum besteht aus der Annahme, dass unser heute 2-dimensionales Berufs- und Privatleben in eine dritte Dimension weiterentwickelt wird. Zur Erklärung: Wir bewegen uns heute zwischen unserer realen und natürlichen Welt und der des virtuellen Internets – indem wir über Computer, Tablets oder Smartphones in Anwendungen einloggen oder darüber kommunizieren. Die Weiterentwicklung könnte dann das dreidimensionale Internet sein. Beispielsweise werden unsere Meetings in einem virtuellen Büro stattfinden und uns wird gleichzeitig das Gefühl vermittelt, wir sitzen wirklich in diesem Raum – nur sind wir dort virtuelle Avatare von uns selbst. Den Zugang dazu verschaffen uns virtuelle Brillen (VR-Brillen) oder in Zukunft Kontaktlinsen. Wer schon mal eine VR-Brille (z.B. aus dem Gaming-Bereich) aufhatte, kann sich diese Thematik besser vorstellen und hatte bereits einen kleinen Einblick, wie die (virtuelle) Welt von Morgen aussieht.

CosH Tipp: Wenn Sie die Gelegenheit haben, probieren Sie mal die VR-Anwendung von Google Earth aus. Wir waren beeindruckt! Zu Google Earth VR

Mit der Idee des Metaversums verschmelzen reale und Cyberwelt immer mehr miteinander. Laut Experten werden wir in Zukunft einen Großteil unserer Zeit in virtuellen Welten verbringen und sogar Urlaubsorte besuchen – ohne jemals in ein Flugzeug zu steigen.

Wie verändert das Metaversum die Arbeitswelt? Zwei Beispiele

1. Meetings

Nehmen wir hier ein Beispiel: Arbeitnehmer können sich Ihre Arbeitswelt so kreieren, wie Sie es sich wünschen. Sie kommen in Ihr Büro, welches in Ihren Lieblingsfarben gestaltet ist, Ihr Wunschmobiliar steht bereit und die technische Ausstattung ist so wie Sie es möchten.

Am Nachmittag steht ein Meeting mit Geschäftspartner aus China an. Sie treffen sich in einem virtuellen Meeting-Raum mit asiatischem Flair und setzen sich nach der Begrüßung zusammen an den Besprechungstisch und können sich in alle Richtungen umsehen und Eindrücke aus Fernost wahrnehmen – obwohl Sie zu Hause in Ihren eigenen vier Wänden sitzen.

Für das Abendmeeting mit Kollegen aus den USA sieht der Besprechungsraum wieder ganz anders aus. Im Wolkenkratzer von New York sehen Sie aus dem Fenster in Echtzeit den Straßenverkehr in den Straßen der Metropole.

Das ist das Besondere am Metaversum: Jeder schafft sich seine optimale Arbeitsumgebung selbst – und wenn etwas nicht passt, kann das mit wenigen Klicks geändert werden – das steigert die Motivation.

2. 3D-Ansichten und Interaktionen

Per Sprachbefehl verschwindet der eben genutzte Besprechungstisch und es erscheint ein 3D-Modell eines Bauteils, an dem Ihr Team gerade arbeitet. Es lassen sich Schrauben drehen, Klappen öffnen, Maße genau prüfen oder einfach nur Farben ändern. Was uns heute die Software auf unserem Computerbildschirm anzeigt, lässt sich im Metaversum in Gruppen und in „Lebensgröße“ besser veranschaulichen und umgestalten.

Was hat Facebook mit dem Metaversum zu tun?

Als das größte soziale Netzwerk und Kommunikationsunternehmen will Facebook Vorreiter im Metaversum werden. Facebook hat mit dem Kauf des bekannten VR-Brillen-Herstellers „Oculus“ bereits erste Erfahrungen im VR-Bereich gesammelt. Facebook Chef Mark Zuckerberg möchte eine digitale Welt erschaffen, in der Menschen Leben und Arbeiten können. Es soll nicht mehr nur das „normale“ Internet geben, sondern der Mensch soll sich in eine Virtual-Reality Welt begeben können und alle Dinge des täglichen Lebens erledigen können. In den nächsten 5 Jahren möchte Facebook 10.000 neue Jobs innerhalb der EU schaffen, um das Metaversum zu realisieren. Ein aktueller Vorreiter im Metaversum ist der englische Traditionsverein Manchester United. Zusammen mit Sony bringt Manchester United sein Stadion ins Metaversum, um Fans weltweit zu erreichen. Ende Oktober 2021 gab Zuckerberg auch den neuen Namen von Facebook bekannt: Der Konzern heißt ab jetzt „Meta“ und signalisiert damit, wohin die Reise gehen wird. Gemeinsam mit Oculus entwickelt Facebook bereits jetzt die sogenannte die virtuelle Welt mit dem Namen „Horizon World“. Einzig unklar sind noch zwei Details: Wann die Technologie für den Alltag nutzbar wird und ob es wirklich so praktisch sein wird, wie sich Zuckerberg erhofft, steht noch in den Sternen.