Green IT: Nachhaltige IT als Beitrag zum Umweltschutz

Was ist eigentlich Green IT genau? Dadurch dass Informationstechnologie längst ein integraler Bestandteil unseres Arbeits- und Privatlebens ist und ein Ende dieser Entwicklung nicht abzusehen ist, sind allerdings auch negative Folgen der digitalen Transformation zu spüren: Der Energieverbrauch stieg in den vergangenen Jahren exorbitant in die Höhe und gleichzeitig sammelt sich immer mehr Elektroschrott.

Green IT oder auch Green Computing soll dieser Entwicklung entgegenwirken. Unter dem Begriff versteht man das Konzept, den weltweit zunehmenden Energiebedarf durch digitale Geräte mit einem Fokus auf umweltfreundliche und energieeffiziente Lösungen unter Kontrolle zu halten. Alle Aspekte rund um die Informationstechnologie sind auf Ressourcen, Materialien und Energie angewiesen – und genau diese sollen umweltfreundlich eingesetzt werden.

Ein gesellschaftlich hochrelevantes Thema

Vor allem der Klimawandel und das große mediale Echo auf Umwelt-Bewegungen wie z. B. „Fridays for Future“ haben Nachhaltigkeit in der Wirtschaft in den Fokus von Politik und Öffentlichkeit gerückt. Laut der Studie „Energieverbrauch von Rechenzentren“ vom Deutschen Bundestag (Quelle) wird

der Stromverbrauch von Rechenzentren in den nächsten 8 Jahren um mehr als 60 Prozent steigen – und bekanntermaßen wird die aktuell verbrauchte Energie nur zu einem geringen Teil nachhaltig generiert. Weltweit ist die Informationstechnologie für rund 2 bis 3 Prozent der Kohlenstoffdioxid-Emissionen verantwortlich. Bis 2025 soll der Wert auf 8 Prozent ansteigen. Obwohl Unternehmen von Steuervorteilen und Zuschüssen profitieren könnten, achten nur wenige Unternehmen auf eine nachhaltige Informationstechnologie.

5 Maßnahmen, Green IT im Unternehmen zu realisieren

Doch was können Unternehmen konkret tun und welche Vorteile ergeben sich daraus? Dass nachhaltige IT eine Herausforderung darstellt, steht außer Frage. Als Erstes sollte das Bewusstsein für Umweltschutz und der Wille da sein. Wir als IT-Service Provider bieten Unternehmen immer mehr Lösungen Schritt für Schritt eine nachhaltige IT-Restrukturierung zu realisieren.

1. Einkauf

Das beginnt bereits bei der Beschaffung und dem Einkauf von Hard- und Software: Hier lässt sich der ökologische Fußabdruck schon im IT-Einkauf senken. Um die selbst gesteckten Umwelt-Ziele eines Unternehmens zu erreichen, ist insbesondere der IT-Einkauf gefragt. Der Einkauf benötigt eine umfassende Transparenz hinsichtlich der in den Produkten verwendeten Materialien, Lieferwege, Energieverbrauch oder Lebenszyklen.

Das größte Kopfzerbrechen bereitet die Komplexität der Lieferkette. Diese Informationen zu besorgen und dabei noch einen günstigen Preis auszuhandeln, stellt IT-Einkäufer oft vor große Probleme – und somit wird darauf kaum geachtet. Wir als Hard- und Softwarelieferant bieten zusammen mit unseren Partnern (z. B. Lenovo) auch Notebooks der Lenovo ThinkPad E- und L-Serie an. Diese Notebooks bestehen aus 80 – 90 % recycelten Materialien

2. IT-Prozesse automatisieren

Laufen im Unternehmen regelmäßige Prozesse wie z. B. Backups automatisiert ab, lassen sich diese auf Zeiten mit freuen Kapazitäten im System legen. Dadurch werden Systemressourcen optimal genutzt und verhindern, dass z.B. nachts Geräte eingeschaltet werden. Für die Durchführung können IT-Abteilungen Zeitfenster wählen, in denen die Server und PCs der Mitarbeiter weniger genutzt werden – beispielsweise in der Mittagspause.

3. IT-Lebenszyklen beachten und ordnungsgemäß entsorgen

Wenn ältere Hardware nicht mehr die notwendigen Anforderungen erfüllt, sollten Unternehmen über einen zeitnahen und nachhaltigen Austausch achten. Professionelle Dienstleister bieten eine fachgerechte Entsorgung von alter Hardware an. Dabei werden wertvolle Rohstoffe aus den Geräten recycelt und kommen dann in neuen Geräten zum Einsatz (z. B. in der Lenovo E- und L-Serie). Mit der passenden IT-Lifecyclemanagement-Software lassen sich einzelne IT-Arbeitsplätze im Unternehmen effizient verwalten und mit wenigen Klicks austauschen.

4. Serverstrukturen virtualisieren

Eine effiziente IT-Architektur fehlt oftmals in vielen mittelständischen und kleinen Unternehmen. Um hier Ressourcen einzusparen, können einzelne Komponenten aufeinander abgestimmt und Serverstrukturen virtualisiert werden. Hierbei werden mehrere einzelne Server auf einem leistungsstarken Server zusammengefasst. Die einzelnen Teile wie Arbeitsspeicher, CPU, Kühlung oder Netzteile benötigen dann jeweils nur einmal Energie, wodurch der Stromverbrauch spürbar sind.

5. Outsourcing ins Rechenzentrum – Energieeffizienz und Performance Hand in Hand

Dass Rechenzentren Energiefresser sind, ist nicht abzustreiten. Aber tatsächlich setzen viele Unternehmen unbewusst bereits auf Green IT, indem sie nämlich genau Ihre IT ins Rechenzentrum outsourcen. Wie kann das zusammenpassen? Die gigantische Anzahl an physischen Servern, Serverräumen, Kühlanlagen etc. die bei vielen Unternehmen noch im Einsatz sind, verbrauchen kombiniert mehr Energie, als wenn diese alle in einem Rechenzentrum gebündelt wären. Bereits wenn Unternehmen Cloud-Anwendungen nutzen, arbeitet im Hintergrund ein Rechenzentrum. Beispielsweise wurden früher für die Microsoft-Office Umgebung komplette Serversysteme im Unternehmensgebäude benötigt – heute fällt das mit Office/Microsoft 365 komplett weg.

Ökonomie ist Unternehmen leider (noch) wichtiger als Ökologie

Green IT hat aktuell in Unternehmen leider noch nicht den Stellenwert, den man sich der Umwelt zuliebe erhofft. Der Begriff Green IT beschränkt sich tatsächlich nicht nur auf Hard- und Software, sondern ist ein ganzheitliches Konzept in den Gesamtstrategien der Unternehmen. Möglichkeiten, um die Herausforderungen zu meistern, sind vorhanden. Natürlich erfordert Green IT ein Umdenken und eine Abkehr von Gewohnheiten – aber denken Sie daran: Es gibt keinen Plan(et) B.