1. Hohe Nachfrage nach Cloud-Lösungen

Seit Pandemiebeginn ist die Cloud-Nutzung in Unternehmen stark gestiegen. Ohne Cloud-Dienste, Tools und Apps wäre es nur sehr schwer geworden, Mitarbeiter ins Home-Office zu schicken, globale Lieferketten aufrechtzuerhalten oder ganze Geschäftsmodelle digital abzubilden. IT-Abteilungen entlasten Ihre IT-Budgets durch die Auslagerung von Systemen und Anwendungen in die Cloud. Der Cloud Monitor 2021 von KPMG zeigt auf, dass Unternehmen, die Ihre Anwendungen in einer Managed-Cloud betreiben über einen Zeitraum von 3 Jahren ca. 40 Prozent IT-Kosten sparen. 2022 wird das Thema Multi-Cloud an Bedeutung gewinnen. IT-Abteilungen setzen dieses Jahr auf die Nutzung mehrerer Cloud-Anbieter, um das Ausfallrisiko zu minimieren. Hierbei wird eine Mischung aus privaten, öffentlichen, internen und externen Cloud-Systemen genutzt und nach Bedarf gestaltet werden. Somit müssen sich Unternehmen vermehrt mit den Themen Datengravität, Datenschutz, Sicherheit, Einhaltung von (gesetzlichen) Vorschriften und Agilität auseinandersetzen.

 

2. Dezentralisiertes Arbeiten mit hybrid IT

Auch hier müssen wir das Thema Pandemie nochmals ansprechen: Technologien und IT-Arbeitsplätze außerhalb der eigenen Büros sind spätestens dann zum Alltag geworden. Durch den langsamen Aufbau des „Metaversums“ rücken auch virtuelle Büros immer mehr in den Alltag. Hier stehen Unternehmen nicht mehr vor technischen Herausforderungen (denn diese sind bereits vorhanden), sondern eher vor dem Problem der schnellen und effektiven Bereitstellung der Arbeitsplätze rund um den Globus. Leider zeichnet sich auch im Jahr 2022 keine Besserung in Bezug auf Lieferengpässe und hohe Hardware-Preise ab. Trotzdem verfolgen Unternehmen auch in diesem Jahr wieder das dezentrale Arbeiten mit dem Ansatz, einige IT-Ressourcen intern für andere jedoch Cloud-Dienste zu nutzen. Hier spricht man von hybrider IT: IT-Management intern zentralisieren und gleichzeitig Vorteile der dezentralen Cloud nutzen. Anders formuliert: Eine hybride IT-Umgebung kombiniert die Flexibilität und Skalierbarkeit von Cloud-Diensten mit der Sicherheit und Kontrolle einer lokalen IT-Umgebung.

 

3. Generative KI

Künstliche Intelligenz (KI) ist die Fähigkeit einer Maschine, menschliche Denkprozesse abzubilden. Viele kennen das bereits aus dem E-Commerce Bereich: Hier ist bereits eine automatisierte Kundenkommunikation fast schon Standard. Aktuell analysieren Maschinen und Computer bereits vorhandenen Daten und geben so Kaufempfehlungen oder hilfreiche Tipps an den Endnutzer weiter. Unter dem Stichwort „Generative KI“ soll die KI völlig neue und wertvolle Daten schaffen können. Generative KI kann im Bereich der Business-Unterstützung in vielen Bereichen eingesetzt werden. Ein Beispiel aus der Praxis ist der „Hack Rod“ vom amerikanischen Softwareunternehmen Autodesk. Dieses Fahrzeug wurde komplett durch Generative KI designt. Dabei rechneten Computer mit Algorithmen tausende Entwurfsoptionen durch, um zu einem möglichst effektiven Design zu gelangen. Gartner geht davon aus, dass bis 2025 10 % aller erzeugten Daten durch Generative KI entstanden sind (Heute sind es 1 %).

 

4. Ausbau der IT-Sicherheit

Mit dem Anstieg der Cloud-Nutzung steigen somit auch die Anforderungen an eine sichere Cloud. Der wichtigste Aspekt ist die Identitäts- und Datensicherheit. Unternehmensdaten in der Cloud müssen zum Schutz vor Missbrauch stetig gesichert und überwacht werden. Aber auch die klassischen Gefahren wie z. B. Phishing werden nicht weniger – ganz im Gegenteil. IT-Abteilungen warnen vor allem vor Sicherheitsproblemen bei Home-Office Mitarbeitern. Zu den technischen Sicherheitsmechanismen wie Firewalls, Verschlüsselungen, VPN oder Anti-Viren Software kommen im Jahr 2022 vermehrt Sicherheitsschulungen für die Belegschaft, die entscheidend dazu beitragen, Cyberangriffe ins Leere laufen zu lassen. Neben Software as a Service, Workplace as a Service oder Platform as a Service gibt es – ja tatsächlich – auch Cybercrime as a Service. Die Professionalität und Vermarktung von Schadsoftware nehmen immer weiter zu. Hackerangriffe können beauftragt werden, Schadsoftware gemietet oder Anmeldedaten gekauft werden. Es gibt sogar technischen Support für diese Geschäftsmodelle. 2022 wird dieser Markt deutlich wachsen und Unternehmen müssen Ihre technische Infrastruktur absichern und vor allem Mitarbeiter für das Thema sensibilisieren und schulen.